
Der erste Gang des
Weihnachtsmenüs 2019.
In den letzten Wochen wurde es ruhig ums Probelokal. Kein Wunder: Im stillen Kämmerlein wurde eifrig probiert und studiert, denn es galt, das heurige Weihnachtsmenü zu entwerfen. Honiglecken war es keines, vom Dessert einmal abgesehen. Eher ein geduldiges Schmoren. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, finde ich. Deshalb vertraue ich Ihnen die Rezepte nun guten Gewissens an. Und die Musik dazu!
Unlängst wehte der milde November-Föhn, als ich mich in der Kombüse des Probelokals zurückzog. Um ein wenig weihnachtliche Stimmung aufkommen zu lassen, legte ich mir drei meiner liebsten Dezember-Alben zurecht: „Acoustic Christmas“ aus dem feinen Weltmusik-Label Putumayo, „Funny Looking Angels“ von Editors-Sänger Tom Smith und dem ehemaligen Razorlight-Schlagzeuger Andy Burrows sowie „Christmas With My Friends VI“ von Jazz-Posaunist Nils Landgren.
Die Musik inspirierte mich zu drei saisonalen Gängen, die recht gut vorzubereiten sind. Zur Vorspeise gibt es eine winterliche Randig-Suppe mit würziger Note. Sie taugt nicht nur zum Einstieg ins Weihnachtsmenü, sondern könnte sich zum tiefroten Dauerbrenner kalter Winterabende mausern.

Schälen und würfeln Sie das Gemüse. Im Suppentopf zerlassen Sie die Butter, um Zwiebel, Knoblauch und Ingwer darin anzuschwitzen. Dazu kommen nach wenigen Minuten die Randig- und Kartoffelwürfel. Den Rohrzucker lassen Sie darüber rieseln, als wären es Schneeflocken. Mit Weißwein oder Wermut löschen Sie ab. Ich verwendete beim Ausprobieren einen Schuss Gin, da ich gerade eine Menge dieses Zeitgeist-Alkohols in der Probelokal-Bar stehen habe, ohne Abnehmer zu finden. Die Suppe dankte es mir mit feinen Gewürznoten, die nach dem Einkochen übrig blieben.
Aufgegossen wird mit klarer Suppe – das kann Hühnersuppe sein, wobei auch Gemüse- oder Rindssuppe bestens geeignet sind. Nach 20 Minuten leisem Köcheln pürieren Sie die Suppe und passieren sie durch ein feines Sieb. Dann schmecken Sie mit einer kräftigen Prise Salz, Pfeffer und einem Spritzer Zitronensaft ab. Falls Sie die Suppe am Vortag zubereiten, können Sie den Suppentopf nun abdecken und auf dem Balkon kühl stellen.
Zum Fertigstellen schlagen Sie den Rahm halbsteif. Heben Sie den geriebenen Kren unter. Dann gießen Sie die Suppe in Teller und setzen einen Löffel Kren-Rahm. Da ich Kren über alles liebe, rieb ich beim Probekochen noch ein paar Streifen Kren über die Suppe. Weiße Weihnachten!
Zutaten:
1 Zwiebel, kl. Stück Ingwer, 1 Knoblauchzehe, 20 Gramm Butter, 400 Gramm Randig und 250 Gramm mehlig kochende Kartoffeln, ein Schuss Wermut oder Weißwein (oder gar etwas Gin!), 1 Teelöffel Rohrzucker, 800 Milliliter klare Suppe (Gemüse- oder Hühnerbrühe), ein paar Tropfen Zitronensaft, Salz, Pfeffer, 100 Milliliter Rahm, ein Esslöffel geriebener Kren

Klingt echt schmackhaft! Für wie viele Personen ist das Rezept berechnet?
Für vier – eher hungrige – Suppenesser/innen! Danke!
Mamma Mia, was für ein Genuss und was für eine optische Schönheit diese leuchtende Suppe: sind grad am mampfen: Hab dieses deiner zahlreichen Talente gar nich gekannt: jetzt schon: danke dafür. Dir und einer Familie einen wundervollen Advent, feine Weihnachten (bei dem Essen ja schon fix, oder?) und ein erfülltes 2020. Auf ein Wiedersehen in deinem Gehege (Arbogast).
Johannes
Übrigens: den Tafelspitz gab schon gestern…..auch Klasse und gut gelungen, alleine die Nachspeise muss noch warten!
Danke Johannes – schau mal wieder vorbei! Lieber Gruß, Daniel